Sie sind Botschafter des Landkreises!

WOS Kicker

Ringelai.

Ein Jubeltag für die Wolfsteiner Kicker. "Wir haben allen Grund, stolz auf die Anfänge und das Erreichte zurückzublicken. Deshalb habe ich gerne die Schirmherrschaft übernommen.Und ich bin sehr gerne gekommen, um gemeinsam mit den WOS-Kickern das 40-jährige Gründungsfest zu feiern" − Staatsminister Helmut Brunner freute sich als Festredner und Mitglied der Wolfsteiner Kicker. beim Jubiläumsabend der Wolfsteiner Kicker im Landhotel Koller in Ringelai dabei sein zu können. Das Herz von Brunner hängt noch immer am "runden Leder". Leider spiele er aber nicht mehr aktiv Fußball − "dieses Versprechen hat mir meine Frau abgerungen".

"Als Botschafter des Landkreis-Fußballs und der Heimat habt ihr über 650 Spiele im Inland und Ausland bestritten. Dabei umfasst eure Leistungsbilanz weit mehr als das leidenschaftliche Ringen um Siege", lobte Brunner. Das ehrenamtliche Engagement und die idealistische Grundhaltung haben wichtige Vorbildfunktion und sind von unschätzbarem Wert für die Gesellschaft.

Hoch gewonnen: Erstes Spiel endete mit 21:2Wolfsteiner Kicker zu sein sei Anerkennung und Ehre. Zum Wolfsteiner Kicker wird man berufen, in einen Kreis, der seit seiner Gründung immer aus 55 bis 65 Mitgliedern besteht. Dank und Anerkennung gebühre allen, die in den vergangenen 40 Jahren Verantwortung bei den Wolfsteiner Kickern übernommen und sich ehrenamtlich engagiert haben, allen voran den Präsidenten Heinrich Schmidhuber von 1975 bis 1989, Richard Lankes von 1989 bis 2004, Josef Weinberger 1989 bis zu seinem plötzlichen Tod 2004 und Ludwig Lankl seit 2004.

WOS-Gründervater Heinrich Schmidhuber erinnerte in seiner Festrede an den Oktober 1974 in Ringelai, als damals eine Prominentenauswahl gegen die Spielgemeinschaft des bayerischen Umweltministeriums siegte. Schon am 4. April 1975 erfolgte in Waldkirchen die Gründung der Wolfsteiner Kicker mit Schmidhuber als Spielführer. Das Premierespiel in Hinterschmiding wurde mit 21:2 hoch gewonnen. Bis heute sind aus diesen Anfängen heraus mehrere Hundert Partien geworden − und das ohne eigenen Platz. Dieses Problem löste sich mit dem Anschluss an den TSV Ringelai.

Seit der Gründung haben 115 Fußballer in den Farben der WOS Kicker gespielt. 34 davon waren anfangs Gastspieler und ein Großteil von ihnen wurde später in den Kreis der Mitglieder aufgenommen. Diese 115 Fußballer haben in den vergangenen vier Jahrzehnten zusammen 7850 Einsätze verzeichnet, haben rund 650 Partien bestritten, bei denen 2350 Tore geschossen wurden.

So standen auch Ehrungen durch den 1. Vorsitzenden Ludwig Lankl und 2. Vorsitzenden John Pretzer mit dem Erinnerungswimpel an.

Willi Arens ist mit seinen 71 Jahren als Gründungsmitglied noch immer aktiv im Einsatz. Bei dem am Jubiläumstag ausgetragenen Match gegen die langjährigen Freunde der Spielgemeinschaft der Staatsanwaltschaft Karlsruhe absolvierte Willi Arens sein 350. Spiel im Dress der WOS Kicker, ein Rekord. Obwohl überwiegend mit Abwehraufgaben betraut, schoss der "Willi" 28 Tore.


 

 

Durch die Bundeswehr kam Willi Arens, der vorher beim ESV Ingolstadt kickte, nach Freyung und schloss sich dem TSV Kreuzberg an. Heinrich Schmidhuber berief Willi Arens in die Landkreisauswahl.

1990 war ein Glücksjahr für die WOS Kicker. Nachdem Torjäger Rudi Wagner, der in 217 Spielen genau 217 Tore erzielte, verletzungsbedingt öfter ausfiel, wurde Ausschau nach einem weiteren Stürmer gehalten. Fündig wurde man beim TSV Mauth und Sigi Köck. Er war nicht nur einer der besten Mittelstürmer Niederbayerns, 16 Jahre spielte Köck in der Bezirksliga des TSV Mauth. Öfter war er auch in der Niederbayern-Auswahl im Einsatz. Natürlich nahmen die WOS Kicker unter dem damaligen Vorsitzenden Richard Lankes den Sigi 1984 mit Handkuss auf. Ihm gelang in diesen 25 Jahren ein unglaublicher Rekord. In 264 Spielen erzielte er 425 Tore.

PNP-Chefredakteur Ernst Fuchs bestritt für die WOS-Kicker 60 Spiele und setzte 23 Tore in die Maschen. Ernst Fuchs war beim FC Ruderting in der Bezirksliga im Einsatz, kopfballstark, ein hervorragender Techniker, der im Strafraum locker zwei Gegner ausdribbelte.

Seitens der Politik wurde der Erinnerungswimpel an den Landtagsabgeordneten Dr. Gerhard Waschler aus Passau überreicht, an den Landtagsabgeordneten Max Gibis aus Mauth (seit 2014 in den Reihen der WOS-Kicker), an den Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper, den FRG-Landrat Sebastian Gruber (in dessen "Residenz" die WOS Kicker ihre Clubräume haben) wie auch an den Ringelaier Bürgermeister Max Köberl (der für die WOS Kicker 85 Mal ins Stadion einlief und neun Tore versenkte), an den Hohenauer Bürgermeister Eduard Schmid und an die Bundestagsabgeordneten Barthl Kalb und Rita Hagl-Kehl. Auch Helga Weinberger, Gattin des früheren Vorsitzenden Josef Weinberger, wurde herzlich gedankt.

Wimpel und Chronik wurde auch an Monsignore und Stadtpfarrer Alfred Ebner aus Waldkirchen übergeben, der bei allen Hallenturnieren in Waldkirchen dabei war und Gottesdienste für die verstorbenen WOS Kicker zelebrierte.

Der Bundesanwaltschaft aus Karlsruhe, die nachmittags mit ihrer Sportgemeinschaft ein Match gegen die WOS Kicker bestritt, wurde für die zehnjährige Freundschaft gedankt und an den SG-Präsidenten Christian Monka, Oberstaatsanwalt beim Bundesgerichtshof, wie auch an den Manager Willi Klein und Verbindungsmann Günther Stögbauer, einem gebürtigen Mauthler, die Wimpel überreicht.

Spielgemeinschaften: Todesstoß für Dörfer?Nicht vergessen wurde der TSV Ringelai, der Heimatverein der WOS Kicker. Großer Dank gebührte dem Sportfunktionär Siegfried Urlberger, der von 1998 bis 2010 als Bezirksvorsitzender des Niederbayerischen Fußballverbandes fungierte. Nachdem TSV-Vorsitzender Karl Heinz Hernitschek in seinem Dankeswort meinte, künftig werden wohl Zusammenschlüsse von Sportvereinen zu Spielgemeinschaften mangels Masse an der Tagesordnung sein, entgegnete Siegfried Urlberger vehement, dass Spielgemeinschaften der Todesstoß für die Dörfer sein werden. Urlberger betonte, "es müssen ja nicht immer elf Spieler auf dem Feld stehen, es reichen auch sechs Aktive, die dann eben auf einem Kleinfeld antreten".

Wimpel gingen auch an den italienischen Ort Pavia. Regelmäßig finden Besuche statt, im Mai fahren die WOS Kicker wieder nach Pavia.

Geehrt wurde auch Erhard Lenz als Chef der Vögtlinge aus Straubing, Edi Lindinger und Charly Gross von den Passauer Wölfen, Hans Seidl von den Passauer Panthern und Peppi Lang von der AH des TSV Schönberg.

Letztlich ging ein großer Dank und der Wimpel an Richard Lankes, der 188 Spiele als Torwart der WOS Kicker durch den Kasten hechtete. Von 1975 bis 1989 war Richard Lankes 2. Vorsitzender, von 1989 bis 2004 1. Vorsitzender, seither ist er Ehrenvorsitzender. "Richard Lankes hat den größten Anteil daran, dass es die WOS Kicker heute noch gibt."

2008 hat Ludwig Lankl als 1. Vorsitzender nach dem Tod des damaligen Vorsitzenden Josef Weinberger die WOS Kicker übernommen. Mit seiner ruhigen Art leitet Ludwig Lankl die Geschicke der WOS Kicker "und wir hoffen, dass du noch lange unser Chef bleibst".

Auch die WOS-Kicker gingen nicht leer aus. "Gründervater" Heinrich Schmidhuber gratulierte mit einem von allen FC Bayern-Spielern unterschriebenen Fußball, den er an Ludwig Lankl übergab, ebenso ging ein Ball aus der WM in Brasilien an den TSV Ringelai und ein kleiner Ball an die SG der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe.

Diese Bundesanwaltschaft gratulierte durch den Präsidenten Christian Monka mit Kacheln und einem Bild von Karlsruhe, die Stadt Pavia mit Tafeln mit den Namen von den von ihren Geehrten.

Nicht nur die WOS Kicker konnten das 40-jährige Jubiläum begehen, sondern auch die Saußbach-Symphoniker mit Dr. Eckhard Rössler, Fritz Kellermann, Hans Salzinger und Georg Hackinger, die musikalisch den Festabend gestalteten.